Zu hören am Sonntag 9., 16., 23., 30. Dezember 2018, 6. Januar 2019, 14 - 21 Uhr:
Lebensprojekt
von Neo Hülcker und Elsabeth R. Hager
Kurator, Lautsprecherinstallation: Knut Remond
Elisabeth R. Hager und Neo Hülcker über 'TAGE':
"ohrenhoch der Geräuschladen" präsentierte bereits vier Mal seit 2013 das Lebensprojekt "TAGE" von Neo Hülcker und Elisabeth R. Hager. Die beiden haben sich untereinander am 25.5.2011 vertraglich dazu verpflichtet, täglich bis zu ihrer beider Tod das jeweilige Datum auszusprechen & den Vorgang elektronisch aufzuzeichnen. Über die Tage, Monate & Jahre entstehen so Klangspuren zweier befreundeter Leben. TAGE ist aber auch eine Studie über den Alterungsprozess der Stimme und - im allgemeinsten Sinn - eine Hörbarmachung von gelebter Zeit.
Bei den Präsentationen am 09., 16., 23., 30.12.2018 und 6.01.2019 werden alle bisher stimmlich festgehaltenen TAGE über eine spezielle Lautsprecher-Installation im Keller des ohrenhoch zu hören sein.
Am Sonntag 09.12.2018 um 18:00 Uhr findet ein Artist Talk mit Elisabeth R. Hager & Neo Hülcker statt, bei dem die beiden den Text “Die Zeit ist mehr so ein Kuckuck” von Elisabeth R. Hager performen werden. An den ohrenhoch-Sonntagen vom 16.,23., 30.12.2018 und 6.01.2019 wird der aufgenommene Text im ohrenhoch auf Kopfhörer zu hören sein.
Audio Field Report no.21:
Interview beziehungsweise 12 Minuten sind ein TAG.
Seite A: "12 Minuten sind ein Tag" von Elisabeth R. Hager
Seite B: "12 Minuten" von Neele Hülcker
Dezember 2014
von Knut Remond, Limitierte Auflage MC Kassette, 8 Stück nummeriert.
Über Kopfhörer zu hören im ohrenhoch-Archivraum.
Neo Hülcker
Neo Hülcker ist ein* Komponist* – Performer*, dessen* Fokus auf Musik als anthropologische Untersuchung in alltäglichen Lebensumgebungen liegt. Seine* Kompositionen nehmen meist in Form von Situationen, Performance-Installationen, Videos, Aktionen und Interventionen Gestalt an und beschäftigen sich mit digitalen Praxen (wie z.B. ASMR), Kindheit, Tier-Mensch-Beziehungen, queeren Handlungsweisen und kulturellem Hacking.
Neo Hülcker studierte Komposition bei Dieter Mack und Harald Muenz an der Musikhochschule Lübeck und bei Manos Tsangaris und Franz Martin Olbrisch an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden.
Er* performt als ASMR artist Thousand Tingles und ist Teil der Agentur „ASMR yourself“, die im HAU Berlin, PACT Zollverein, der Akademie der Künste Berlin und den Münchner Kammerspielen performte.
Neo Hülcker ist Mitglied des Y-E-S-Kollektivs, welches monatlich eine künstlerische Arbeit veröffentlicht, die sich u.a. mit Performativität, Zeitlichkeit, Klang als physischer Erfahrung und kulturellen Rahmungen auseinander setzt.
Er* kreierte Stücke und Installationen wie „ear action“ (2016) mit Stellan Veloce, „crackles“ (2016) und „good dog!“ (2017) für MOCREP, „gib Pfötchen“ (2017) für die Maulwerker und die Werkreihe „Musik für tote Tiere“ (seit 2017) „Da war ich noch nie in meinem ganzen Leben“ (2017) und „tentaculus ohri“ (2018) mit Antonia Baehr aka Henry Wilde.
Seine* Kompositionen wurden unter anderem aufgeführt während der Wittener Tage für neue Kammermusik (DE), Wien Modern (A), Warschauer Herbst (PL), London Contemporary Music Festival (GB), Münchener Biennale (DE), Blurred Edges (Hamburg, DE), Frontiers Festival (Birmingham, GB), Sound Acts (Athen, GR), Internationale Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt (DE), Klangwerkstatt (Berlin, DE), Dark Music Days (Reykjavik, IS), Moving Music Festival (DE) u.a.. Neo Hülcker arbeitete zusammen mit Ensemble ascolta, mam. Manufaktur für aktuelle Musik, Ensemble Garage, MOCREP, Bastard Assignments, Maulwerker, decoder ensemble, The Agency, Antonia Baehr, Henry Wilde, Mario de Vega, Tomomi Adachi, Stellan Veloce, Lucie Vitkova, Johnny Chang, Andy Ingamells, Elisabeth R. Hager, Matthias Kaul, Astrid Schmeling, Eva Zöllner, Bill Dietz, Jennifer Torrence u.a..
Elisabeth R. Hager,
*1981 in Tirol, lebt als Autorin, Radio- & Klangkünstlerin in Berlin, Neuseeland & Tirol.
Sie studierte Komparatistik, Germanistik, christl. Philosophie & Angewandte Literaturwissenschaft in Innsbruck, Aix-en-Provence und Berlin. Nach Ausflügen in die unterschiedlichsten Künste widmet sie sich seit 2009 besonders dem Schreiben. Seit 2010 ist sie freie Mitarbeiterin der Abteilung Radiokunst von Deutschlandfunk Kultur. 2012 erschien ihr Romandebüt "Kometen" im Milena Verlag. 2014 folgte das Hörspiel „Der Knochen“, bei dem sie auch Regie führte und sprach. 2017 konzipierte sie für Deutschlandfunk Kultur eine sechsteilige Kurzfilmreihe zur Radiokunst und führte auch Regie. Im Herbst 2018 erhielt sie für einen Auszug aus dem Roman „5 Tage im Mai“ den Literaturpreis der Stadt Innsbruck. Der Roman „5 Tage im Mai“ erscheint im Februar 2019 im Klett-Cotta Verlag.
Für ihre literarischen Arbeiten erhielt Elisabeth R. Hager Auszeichnungen & Stipendien. Jüngst u.a. das Projektstipendium 2017/2018 des österreichischen Bundeskanzleramt und das Hilde-Zach-Literaturstipendium der Stadt Innsbruck 2018.