'ohrenhoch, der Geräuschladen' - ein 20 qm kleiner Ladenraum mit Schaufenster und zwei Kellerräume - wurde am 15. Dezember 2007 von Knut Remond und Katharina Moos eröffnet.
Die Hörgalerie "ohrenhoch, der Geräuschladen" ist eine weltweit einzigartige Präsentationsform von neuer Musik in Synthese mit einem speziellen klangarchitektonischen Raumkonzept.
Die drei von Knut Remond entwickelten, speziellen Lautsprecher-Installationen und die schlichte Einrichtung sind die Grundelemente der Hörgalerie.
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Seit Februar 2008 präsentiert "ohrenhoch, der Geräuschladen" jeden Sonntag im Ladenraum über eine der drei Lautsprecherinstallationen eine Komposition für elektroakustische Musik, akusmatische Musik, Sounddesign, Soundscape, Hörspiel oder Field Recording. Jedes Werk wird an zwei aufeinander folgenden Sonntagen von 14 bis 21 Uhr präsentiert, abgespielt im Loop (Wiederholmodus). Jedes Jahr werden somit 26 Werke bzw. KomponistInnen im ohrenhoch dem Berliner Publikum und - im Internet dokumentiert - weltweit vorgestellt.
Der Eintritt ist kostenlos.
Die ZuhörerInnen können jeden Sonntag ab 14:00 Uhr jederzeit in den Geräuschladen eintreten, ohne einen Anfang zu verpassen. Das Konzept von ohrenhoch besteht im besonderen darin, dass sich die Geräusche in ihrer ganzen Komplexität im Raum entfalten können, es gibt quasi keinen Anfang und kein Ende.
Im ohrenhoch liegt immer ein Flyer auf (in wechselnden Neon-Farben, Format DIN A6) mit der Beschreibung des gerade präsentierten Werkes durch den/die KomponistIn selbst, inklusive einer Kurzbiografie und der Website-Adresse des/der KomponistIn.
Audio Field Report: Das Programmheft bzw. Booklet (zu jeder Präsentation in den Jahren 2012 und 2013) wird seit Januar 2014 durch eine Audio-Kassette in kleiner Auflage ersetzt, auf der die/der jeweilige KomponistIn das Interview akustisch beantwortet.
Die BesucherInnen können sich während der ohrenhoch-Sonntage auch bei Knut Remond oder Katharina Moos über das gerade zu hörende Werk und den/die KomponistIn informieren, Fragen stellen, ihre Feedbacks geben, sich untereinander austauschen, Kontakte knüpfen, usw.
An der kleinen alkoholfreien Bar werden verschiedene Getränke, zum Beispiel der 'ohrenhoch-Spezial-Tee' während der ohrenhoch-Sonntage angeboten.
Die Besucher von ohrenhoch, Erwachsene wie auch Kinder, schätzen die Besonderheit, in einer ungezwungenen Atmosphäre in eine Hörwelt einzutauchen.
Die ohrenhoch-Sonntage besuchen im Durchschnitt 20 Personen pro Sonntag, also mehr als 1000 BesucherInnen im Jahr.
'ohrenhoch' nimmt regelmässig an den vier jährlich in Neukölln bzw. im Reuterkiez stattfindenden Kulturevents teil (Frühlingserwachen, 48 Stunden Neukölln, NachtundNebel, Adventsparcours). Diese Anlässe sind für die ohrenhoch-Kids und den Nachwuchs reserviert: Sie präsentieren der Öffentlichkeit, dem ohrenhoch-Publikum, ihre aktuellen Produktionen.
Die Lautsprecher-Installation im Ladenraum wurde von Knut Remond für fünf Stereo-Lautsprecher konzipiert und gebaut. An der Decke befinden sich drei Lautsprecher im mittleren Frequenzbereich. Am Boden steht ein Bass-Subwoofer, dessen Membran zur Decke gerichtet ist, und auf einem seitlichen Vorsprung der Bar ist ein Hochtöner, mit einer ebenfalls zur Decke gerichteten Membran angebracht. Durch die spezielle Anordnung der Lautsprecher befindet man sich an jeder Position im Raum mitten im präsentierten Stück. Ebenso verändert sich die Wahrnehmung, wenn man sich im Raum bewegt.
Die BesucherInnen sind also selbst die Akteure ihres Zuhörens. Sie können sich hinsetzen, so lange bleiben wie sie möchten, umhergehen, den Raum verlassen, wieder kommen usw.
Der Raum ermöglicht mit seiner einzigartigen Lautsprecher-Installation eine neuartige Rezeption von akustischer Kunst und ist eine Oase für spezielle Hörerlebnisse.
Auch die Bar aus Holz und die 9 Holzhocker wurden von Knut Remond konzipiert und angefertigt.
Das gilt auch für die zweite Lautsprecher-Installation im Keller des ohrenhoch, die Bass-Box mit dem Bass-Lautsprecher, sowie weiteren kleineren Lautsprechern, die je nach Bedarf und Anforderung in den Kellerräumen eingesetzt werden können.
Im ohrenhoch besteht auch die Möglichkeit, Partituren, Diagramme, Notizen und Objekte zusammen mit dem präsentierten akustischen Werk auszustellen. ohrenhoch zeigt im Keller mittels Beamer ebenso manchmal Videos und Filme von KünstlerInnen, die auf unterschiedliche Weise die vielschichtigen Verbindungen von Ton und Bild verdeutlichen. ohrenhoch ist auch ein Ort, der es ermöglicht, die Thematik multimedialer Entwicklungen auf unterschiedlichste Weise zu präsentieren: In Vorträgen, Workshops und Ausstellungen.
Das Programm der ohrenhoch-Sonntage wird in der Regel kurzfristig (ca. 2 bis 8 Wochen im voraus) festgelegt. Auf diese Weise kann eine Auseinandersetzung mit aktuellen Tendenzen und unterschiedlichen Positionen, sowie ein interessantes Interagieren zwischen KünstlerInnen, ihrem Werk im ohrenhoch und den BesucherInnen stattfinden
In unregelmäßigen Abständen finden im ohrenhoch Live Acts als spezielle Veranstaltungen statt. Dabei stellen die PerformerInnen ein Instrumentarium zusammen, das in einem Handtäschchen (30 x 30 x 10 cm) Platz hat.
Diese Live Acts finden entweder im Schaufensterraum oder im ohrenhoch-Keller statt. Da die Räume vom ohrenhoch klein sind, wird dafür eine Voranmeldung empfohlen.
Die "Kartoffel" ist neu ein Archiv für Klangobjekte, Booklets, Diagramme, Notizen, Partituren und speziell für die "Audio Field Report"-Interviews, die man mit Kopfhörern anhören kann. Ein Audio Archiv auf eine besondere Weise, geöffnet während der ohrenhoch-Sonntage. Die Eröffnung des Galerie-Archivs fand am Sonntag 2. März 2014 statt.
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