Zu hören am Sonntag 16. und 23. Dezember 2012, 14 - 21 Uhr:
Letra Menuda (Small Print) # 2
(2012, Uraufführung)
von Ricardo Arias
Ricardo Arias über "Letra Menuda (Small Print) # 2":
In kolumbianischen Radiosendern enden die meisten Werbespots mit einer beschleunigten Stimme, die unverständlich und detailliert die Bedingungen und Restriktionen beschreibt, die sich auf das beziehen, was die Werbung gerade versprochen hat - die Entsprechung zum Kleingedruckten, das man in rechtsverbindlichen Verträgen findet. Das Stück nimmt mehrere dieser Aufnahmen und entwickelt eine Serie von kurzen Variationen über sie, mit Fokus auf ihren phonetischen/akustischen Qualitäten. Das Stück ist verspielt und hoffentlich auch ein wenig interessant und unterhaltend.
Spezial-Booklet in limitierter Auflage, handgefertigt, erhältlich im ohrenhoch: Interview mit Ricardo Arias, Biografie, Beschreibung des Werkes 'Letra Menuda (Small Print) # 2'. Deutsch und Englisch. Gestaltung, Illustration, Interview: Knut Remond.
Ricardo Arias
Ricardo Arias ist ein experimenteller improvisierender Musiker, Klangkünstler, Lehrer und Forscher. Viele Jahre lang konzentrierte sich seine Arbeit auf die Improvisation, indem er sowohl akustische als auch elektronische unkonventionelle Soundquellen benützte. Und seit kurzem auch Klangskulptur- und Klanginstallationsarbeiten. Arias hat an Veranstaltungsorten und Festivals in Nord- und Südamerika, Europa und im Nahen Osten performt. Er hat mit einer umfangreichen Gemeinschaft von experimentellen MusikerInnen und ImprovisatorInnen aus der ganzen Welt performt, darunter Michel Doneda, Axel Doerner, Robin Hayward, Tatsuya Nakatani, Pauline Oliveros, Vic Rawlings, Mazen Kerbaj, Pascal Boudreault, Nate Wooley, Yasunao Tone, Hans Tammen, Andrew Drury, Jane Rigler, Sean Meehan, Alessandro Bosetti, Chris Mann, James Fei, Sharif Sehnaoui, Christine Abdelnour, Michael Zerang, Stephane Rives, Ute Voelker, Nikos Vegliotis, Robert Dick, Anne Wellmer, Gabriel Paiuk, Roberto García, Barry Weisblat, Lou Malozzi, Joan LaBarbara, Ikue Mori und Miguel Frasconi unter vielen anderen.
Er ist auch aktiv als Kurator von Klangkunst und experimentellen Musikveranstaltungen. Im September 2010 produzierte er eine Gruppenausstellung bei Diapason in New York City, wo er grösstenteils Mehrfachlautsprecher-Arbeiten von 21 kolumbianischen KlangkünstlerInnen präsentierte. Im September 2011 präsentierte er eine ähnliche Ausstellung in Bogotà, diesmal mit Schwerpunkt auf Klanginstallationen und -skulpturen.
Er performt regelmässig über das Internet (telematische Konzerte) mit den KomponistInnen Pauline Oliveros und Chris Chaffe als The Core Trio.
Er ist Privatdozent am Kunstinstitut der Universidad de Los Andes in Bogotá, Kolumbien.