'Territorium - Yellow Zone'
von Natalia Pschenitschnikova
Eröffnung: Samstag 30. August 18:00 - 21:00 Uhr
Sonntag 31. August 14:00 - 21:00 Uhr
Samstag/Sonntag 6./7. September 14:00 - 21:00 Uhr
Natalia Pschenitschnikova über 'Territorium - Yellow Zone':
Die Aufnahmen entstanden in Moskau an drei Tagen im Oktober 2006. Alle Aufnahmen wurden draußen, innerhalb des Straßendreiecks Turgenevskaja - Kitaj-Gorod - Zemljanoj Val gemacht. Das ist die 'Zone' meiner Kindheit und Jugend. Die Zone, wo so vieles gefühlt wurde, wo so viel geschehen ist, und wo so viele Spaziergänge stattfanden. Hier in meiner damals so leidenschaftlich geliebten und gehassten Stadt - ein Gefühl, das sich nie wiederholen wird - kannte ich den Klang jeder Straßenecke, konnte mit geschlossenen Augen meinen Weg nach Hause finden.
Jetzt, 15 Jahre später, hat sich die Stadt sehr verändert, der Klang ist, wie ein Atem, anders geworden: krank, asthmatisch, mit spastischem, betrunkenem Lachen ist er wie ein Amokläufer, der das süße Getränk des Friedens mit der bitteren Droge des Konsums verwechselt hat. Die Stadt schreit nach Geld und Sex, gierig und unersättlich. Nichts anderes ist geblieben. Fast nichts. Diese Aufnahmen sind Dokumentationen meines Versuchs, den sterbenden Stadtkörper zu berühren, des Versuchs, meine letzten Klänge dort zu lassen, unsichtbare kleine Friedhofssteine als Zeichen des Abschieds
Natalia Pschenitschnikova
Natalia Pschenitschnikova wurde in Moskau geboren. Sie erhielt seit ihrem dritten Lebensjahr Musikunterricht (Klavier). Nach dem Flötenstudium an der Zentralmusikschule (parallel das Studium des klassischen Balletttanz) absolvierte sie als Flötistin das Staatliche Tschaikowski-Konservatorium in Moskau mit Solistenexamen mit Auszeichnung.
Solisten- und Kammermusiktätigkeit, gleichzeitig Mitarbeit in verschiedenen Theater- und Tanzprojekten.
Auftritte als Performance-Künstlerin zusammen mit German Vinogradov, Dmitri A. Prigov.
Teilnahme als Solistin (Flöte/Gesang) an zahlreichen internationalen Festivals, darunter Biennale Venedig, Donaueschinger Musiktage, Wien Modern, Huddersfield Contemporary Music Fest, Kammermusikfest Lockenhaus, Berliner Festwochen, u.v.a.