Zu hören am Sonntag 15. und 2. März 2015, 14:00 - 21:00 Uhr:
Black Ice
(2014, Europäische Erstaufführung)
von Maggi Payne
Lautsprecherinstallation, Kurator: Knut Remond
Maggi Payne über 'Black Ice' [20 Min.]:
Obwohl ich Stückchen und Teile von Sounds verwendet habe, die ich unter zeitweiser Verwendung des Moog Synthesizers in meiner letzten Arbeit kreierte, hatte ich Mitte Dezember einen überwältigenden Drang in das Moog IIIP Studio am Mills College zu entfliehen, um ein paar Mussestunden mit dem Generieren von Sounds auf ein paar Sound-Laufwerke zu verbringen. Es ist für mich faszinierend, nur schon wie flexibel dieses Instrument ist.
Wie mit jedem ausgezeichneten Instrument, bleibt es grundlegend dasselbe, aber die Art und Weise wie man an das Instrument herangeht verändert sich beträchtlich im Laufe der Zeit. Seine offene Architektur erlaubte über die Jahrzehnte seit es erstmals gebaut wurde, ganz unterschiedliche ästhetische und technische Herangehensweisen an das Instrument.
Dieses Werk ist eine Erforschung von Raum und Zeit, und speziell von Tiefe und Höhe. Schichten verlagern sich häufig, wie es am Anfang aufgezeigt wird, wo Geknister so präsent ist––fast als würde es von dem/der Zuhörenden ausgehen. Die Unterlage liefert eine distanzierte Atmosphäre, fast eine Nebelwolke, die sich auf den Zuhörenden zu, durch ihn hindurch und hinter ihm bewegt, indem sie durch das Knistern hindurchgeht, dessen molekulare Struktur verändert und es zu feinem Nebel macht, als es langsam zurückweicht.
Alle Sounds wurden durch den Moog generiert. Viele sind roh; einige wurden zusätzlich ausgerichtet, um eine zusätzliche dynamische Qualität in die Arbeit zu bringen.
In Bezug zu der Frage 'Soundaktivismus', mit der sich ohrenhoch 2015 auseinandersetzt, schreibt Maggi Payne:?
"Sound aktiviert den Raum, den wir und andere Lebewesen einnehmen. Er liefert eine sich ständig ändernde Atmosphäre, die wir in unterschiedlichem Masse erleben, je nachdem wie aufmerksam wir der akustischen Umgebung gegenüber sind, in der wir leben. Sound aktiviert den Geist, die Vorstellungskraft, die Kreativität in uns, und bringt uns auf eine Weise alle zusammen in dem akustischen Raum, den wir teilen. Er bereichert unser Leben, sogar wenn wir seine Existenz offenkundig nicht bemerken."
Maggi Payne
Komponistin, Toningenieur, Flötistin, Videokünstlerin.
Maggi Payne ist Co-Direktorin (seit 1992) des Zentrums für Zeitgenössische Musik am Mills College, Oakland, Kalifornien, wo sie Aufnahmetechnik, Komposition und Elektronische Musik lehrt. Sie arbeitet auch freiberuflich als Tontechnikerin und -bearbeiterin und als Technikerin für historisches Remastering.
Ihre elektroakustischen Werke beinhalten oft visuelle Elemente, die sie kreiert, Video, Tanz, Folien und Film beinhaltend. Sie arbeitet auch gerne mit anderen KünstlerInnen zusammen und hat mit dem Videokünstler Ed Tannenbaum während mehr als zwanzig Jahren zusammengearbeitet. Sie ist auch Flötistin und hat mehrere Werke für Flöte und andere akustische Instrumente geschrieben.
Ihre Werke wurden in ganz Amerika, Europa, Japan und Australasien aufgeführt. Sie erhielt zwei Komponisten-Stipendien und ein Interdisziplinäres Kunststipendium von der Nationalen Stiftung für die Künste und Video Stipendien vom Western States Regional Media Arts Fellowships Program und von der Mellow Stiftung. Sie erhielt vier lobende Erwähnungen von Bourges und eine vom Prix Ars Electronica, und war Artist in Residence am Exploratorium in San Francisco und Montalvo Arts Center in Saratoga, Kalifornien.
Website Maggi Payne