Zu hören am Sonntag 6. und 13. März 2011,
14:00 - 21:00 Uhr
KÜM
von Neele Hülcker
Neele Hülcker über 'KÜM':
Mich interessieren klangliche Mikrokosmen, die uns hörbar oder auch unhörbar ständig im Alltag begegnen, denen wir aber normalerweise keine große Beachtung schenken. Diese Klänge sind für mich oftmals spannender als solche, die mit aufwendigen technischen Methoden elektronisch verfremdet wurden. Das, was wir sowieso schon kennen, in ein anderes Licht zu stellen und damit neue Hör-Situationen zu schaffen, deren Erfahrung nicht zuletzt im besten Fall auch die alltägliche Wahrnehmnung verändert, ist mein Ziel.
KÜM ist für mich der Oberbegriff für eine Sammelstelle für Stücke, die aus wenig verfremdeten Alltagsgeräuschen bestehen. "Strömen", "sprechen", "fallen" bestehen allesamt aus Geräuschen, die in der Küche produziert worden sind: In "strömen" sind die Summ/Brumm/Rauschgeräusche elektronischer Küchengeräte das Ausgangsmaterial. In "sprechen" werden die bei der Arbeit an "strömen" entdeckten Sprachanalogien zur Hauptidee und in "fallen" bilden Aufprall-Geräusche verschiedenster Materialien das Klangmaterial.
Neele Hülcker
wurde 1987 in Hamburg geboren und erhielt 2002 ihren ersten Kompositionsunterricht an der Jugendmusikschule Hamburg bei Dorothea Hinzpeter. 2006-2010 studierte sie Komposition bei Dieter Mack an der Musikhochschule Lübeck, als Studentin des Erasmus-Programms verbrachte sie ein Semester an der Sibelius-Academy in Helsinki. Seit 2010 studiert sie Komposition im Master bei Manos Tsangaris an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden. Sie war Preisträgerin des Bundeswettbewerbs Komposition, des Jugendkompositionswettbewerbs Sachsen-Anhalt, des Andreas Werkmeister-Preises der Stadt Halberstadt und erhielt das Aribert-Reimann-Stipendium 2010 der Universität der Künste Berlin.
Ihre Werke bewegen sich vermehrt in den Bereichen von Performance, Klangkunst und experimentellem Musiktheater.
Neele Hülcker