Zu hören am Sonntag 31. Juli und 7. August 2016, 14 - 21 Uhr:
Kindernacht
für ohrenhoch
(2016, Uraufführung)
von Gisela Frick Hassenberg
Gisela Frick Hassenberg über 'Kindernacht':
'Kindernacht' ist eine 12-minütige Komposition, die von der Resilienz von Kindern inspiriert ist, die mit Missbrauch durch diktatorische Staaten und Kriegsführung konfrontiert waren und ihn überlebten.
'Kindernacht' ist in drei Teilen arrangiert.
Der erste Teil ist ein bearbeiteter Bass-Drone mit dem Titel 'The Invention of the Electric Barbed Wire' 'Die Erfindung des elektrischen Stacheldrahts' (2'47'') und stammt von der initialen magnetischen Stille von Kassettenband. Er wurde zuerst als Kurvenverlauf in der Form von elektrischem Stacheldraht bearbeitet und dann tonhöhen-verschoben, um magnetischen Tieftöner-Sound zu erzielen.
Der zweite Teil trägt den Titel 'False March' (3'03'') und ist ein Fehlmarsch - oder Fehlstart - sowohl bezogen auf die generelle Komposition des Stückes als auch als umgekehrtes Soundarchiv.
Der dritte Teil, 'Kindernacht: Guten Abend, Gute Nacht' (9'25'') ist eine zugrunde gelegte Orgel- und Metronomimprovisation mit weiteren Arrangements von Kinderchor-Stimmsamples aus Chilenisch-Deutschen historischen Archiven. Er endet in jenseitigen Fieldrecordings von Walgesängen - gefunden in Internetarchiven - als die Stimme der Natur, die Stimmen der Gewalt überwindend.
Dieses Stück wurde speziell für 'ohrenhoch, der Geräuschladen' (Berlin-Neukölln) komponiert und sein Sounddesign berücksichtigt den Gebrauch des Kellers für 'The Invention of the Electric Barbed Wire' und den Galerieraum für sowohl 'False March' als auch 'Kindernacht'.
Audio Field Report no. 50 / Soundaktivismus 29:
Interview mit Gisela Frick Hassenberg von Knut Remond. Limitierte Auflage Audio-Kassette, 8 Stück nummeriert. Erhältlich bei 'ohrenhoch, der Geräuschladen' (und zu hören auf Kopfhörer im ohrenhoch-Archiv).
Gisela Frick - Hassenberg (geb. in Santiago, Chile 1981) ist eine momentan in London lebende Klangkünstlerin und Poetin. Sie hat zwischen 2012 und 2014 an Live-Improvisation-Konzerten in Santiago und Valparaiso teilgenommen, sowohl im Solo- wie auch Gruppen-Format, und spielte live in den Apiary Studios in London. Ihre Arbeit ist Teil von Compilations von Michita Rex Netlabel, Ratordog Netlabel und befindet sich im Internetarchiv als Creative-Commons-Material zum freien Gebrauch. Ihre Kompositionen wurden im Resonancias Radio in Spanien und FSK Radio Hamburg ausgestrahlt. Mit kontinuierlicher Fortentwicklung in Soundcollage, graphischer Komposition und Improvisation erforscht sie gegenwärtig die Paradoxe und Harmonien zwischen dem Abstrakten und dem Narrativen im Sound mittels bearbeiteter und roher Quellen.
Website Gisela Frick Hassenberg