Zu hören am Sonntag 8. und 15. Mai 2016, 14 - 21 Uhr:
RHO
(2016, Uraufführung)
von Anna Stereopoulou
Präsentiert in der Hörkabine (fest eingebaute Lautsprecherinstallation konzipiert von Knut Remond nach einer Idee von Jacob, ohrenhoch-Kids)
Anna Stereopoulou über 'RHO':
Geräusch = Beruhigend oder maskierend?
Gebärmutter = Sicherheit oder Gefangenschaft?
Hindernis = Einschränkung oder Herausforderung?
Start = Grillen oder Zikaden?
Erinnerung oder Traum? Tod oder Leben? Frage oder Antwort?
Vielfache, kontrastierende Ansichten des Ganzen; eine akustische und verbale Anamorphose.
RHO wurde komponiert von Anna Stereopoulou zwischen Februar und März 2016, im Auftrag der Soundgalerie 'ohrenhoch, der Geräuschladen' in Berlin-Neukölln, Deutschland. Die Hörkabine, für die die Komposition konzipiert wurde, wirkt als eine Simulation einer Gebärmutter, während die Künstlerin darum bat, ein zusätzliches Material an der Installation anzubringen. Ausserdem motivieren die Struktur der Installation und die Anordnung der Lautsprecher den/die HörerIn, sich auf das Gefühl (Vibrationen) zu konzentrieren, anstatt nur zu hören. Sie sind eingeladen, entweder innerhalb oder ausserhalb der Kabine zuzuhören, sitzend oder stehend.
Die Dauer der Komposition basiert auf einem 20-minütigen (repetitiven) Schlafzyklus, wobei ihr Titel den immer währenden Fluss repräsentiert, zu hören in dem Geräusch von Wasser, das sich in jegliche Richtung bewegt und sowohl als Übermittler als auch Empfänger wirkt. Der griechische Fliesslaut 'Rho' [/ˈroʊ/; Griechisch: ῥῶ (polytonisch)] geht in unserem Ohr ein und aus.
RHO hat ökologischen, sozio-kulturellen und psychoakustischen Charakter, und es ist inspiriert von antiken Asklepieions und der heilenden Kraft von Wasser und Traum.
Aufgenommen, gemischt und produziert von Anna Stereopoulou [Februar-März 2016] [Aufnahmeorte in Griechenland (Fliessendes Wasser und andere Sounds)]
- Dorf Vyzitsa, Berg Pelion (Quelle im Wald; Zikaden)
- Dorf Panagia, Insel Thassos (verschiedene Quellen und Bäche)
- Eingang der Flussenge des Nestos, Galani, Thrace (Fluss; Zikaden)
- Flussufer des Podoniftis, Patissia, Attika
- Säulengang von Avaton oder Enkoimeterion (Schlafraum) des Altarraums von Asklepios, antikes Epidauros (Regen)
- Antikes Theater von Epidaurus [Touristenführer und Studierende einer amerikanischen Schule auf Besuch, die Akustik testend (Klatschen im Kreis; Rezitation von William Shakespeares 'Ein Sommernachtstraum' (Auszug, 3. Akt, Szene 2)]
- Sägen einer Pappschachtel (Balkon in Athener Viertel)
Alle Sounds aufgenommen mit einem Zoom H2n Digital Audio Recorder
Stil: Akusmatik, Dark Ambient, Experimental, Soundscape
Audio Field Report no. 47 / Soundaktivismus 26: Interview mit Anna Stereopoulou von Knut Remond. Limitierte Auflage Audio-Kassette, 8 Stück nummeriert. Erhältlich bei 'ohrenhoch, der Geräuschladen' (und zu hören auf Kopfhörer im ohrenhoch-Archiv).
Anna Stereopoulou
Komponistin
Anna Stereopoulou brachte es zuwege, ihre Musik mit Bewegungen der modernen Kunst und Weltkulturen wie auch mit anderen Künsten und Wissenschaften zu kombinieren, und hat ein Genre entwickelt, das sie gerne als "akustische bewegte Bilder" beschreibt. Sie spezialisiert sich auf das Feld von Musikkomposition für Film und TV, hat aber auch die Aufgabe übernommen, audiovisuelle und multimediale Konzerte zu organisieren und betreuen, inspiriert davon, verschiedene Subjekte zu erforschen.
Im Frühling 2016 trat Anna 'No Man’s Land' bei, einer der renommiertesten griechischen Psychedelik-/Progressive-Rock-Bands.
Weblog Anna Stereo