Zu hören am Sonntag 6. und 13. September 2015, 14 - 21 Uhr:
Why is why of no stranger
Speziell kreiert für die 'Bassbox' Lautsprecher-Installation im ohrenhoch-Keller
(2014, Uraufführung)
von Stelios Manousakis (Griechenland)
Stelios Manousakis über 'Why is why of no stranger':
'Why is why of no stranger' ist ein Sound-Film ohne Bild in der Ichform. Er soll erlebt werden als immersive, räumlich verbreitete akusmatische Umgebung ohne Anfang und Ende. Das Stück hat mit Verkörperung, vermittelter Erinnerung und Hyperrealität zu tun. Während sein Mittel Sound ist, will es über eine rein akustische Erfahrung hinaus. Filmische Motive und Modalitäten werden abstrahiert, um Fragmente von Narrativ, von Orten und von psychogeographischen Auras zu erschaffen, zu entwickeln und zu zerstören. Der Film entsteht im Geiste durch die Ohren wenn man sich durch die Galerie bewegt.
Das Stück wurde unter Verwendung von original Soundmaterial komponiert, das von 2008 bis 2013 an verschiedenen Orten aufgenommen wurde:
USA: Mount Rainier, Washington; Seattle, Washington; Redwood National Forest, California; Humbolt Redwood Forest, California; San Francisco, California; Oahu, Hawaii
Österreich: Wien; Kramsach, Tirol
Niederlande: Den Haag; Scheveningen; Bunker IJmuiden
Griechenland: Chrisi Akti, Kreta; Kontokynigi, Kreta
Spezial: Ein vertiefender Text von Stelios Manousakis zu seinem Stück 'Why is why of no stranger' in Bezug zu der Thematik 'Soundaktivismus', mit der sich ohrenhoch im Jahr 2015 auseinandersetzt. Der Text ist im 'ohrenhoch' erhältlich.
Stelios Manousakis (Kreta, Griechenland) ist Komponist, Performer, Klangkünstler und Forscher. Sein Wirken geht quer durch die Konvergenzzonen von Kunst, Wissenschaft und Technik / Komposition, Performance und Installation / der reichen Tradition westlicher Klangkunst und 'Digital-Folk'-Idiomen. Seine Arbeit ist viszeral und doch zerebral, indem sie durch reine, rohe Erfahrung kommuniziert während sie komplex und vielschichtig ist. Sein Output erstreckt sich von Musikperformance - meistens mit Live-Elektronik - über Intermedia- und Klangkunst-Installationen bis zu Fixed-Medium-Stücken und Filmmusik. Viele dieser Werke verschmelzen algorithmische Finesse mit der Expressivität von Improvisation oder der Unmittelbarkeit von Publikumsteilnahme. Sie sind oft als entstehende (Öko-)Systeme oder Organismen gestaltet, die durch künstlerische Neuerfindungen von Modellen aus der Komplexitätswissenschaft, Kybernetik, Biologie und Netzwerktheorie reiche und organische Welten zutage bringen. Manousakis' Arbeit wurde an diversen Festivals, Orten und Zentren in Europa, Amerika und Nahost gezeigt. Neben seiner Solo-Arbeit hat er mehrere Musikensembles, Multimedia-Gruppen und kürzlich das intermediale 'Modern Body Festival' mitbegründet.