Zu hören am Sonntag 5. und 12. Januar 2014, 14 - 21 Uhr:
HearAfter
(2013, Deutsche Erstaufführung)?
von Nichola Scrutton
Nichola Scrutton über 'HearAfter':
HearAfter ist eine kontemplative und immersive vor-komponierte vokale Soundinstallation, inspiriert vom Lebenszyklus, Gedächtnis und dem Prozess des Verfalls.
HearAfter [dt. etwa "HörNach"] ist ein Wortspiel mit 'hereafter', was 'hiernach' bedeutet und oft mit Fragen zu Erfahrungen nach dem Tod assoziiert wird. In diesem Sinne könnte das Stück 'HearAfter' durch den gegenwärtigen Moment einer Hörerfahrung auf eine Art gehört werden, um das Gedächtnis anzuzapfen - ein Gefühl von etwas Vergangenem, Verlorenem, Verändertem oder Wiedererzähltem -, könnte aber gleichzeitig eine Art von Antizipation einer Zukunft suggerieren, die faktisch bestimmt ist aber trotzdem unbekannt bleibt.
Während die menschliche Stimme oft hauptsächlich als ein Kommunikator von Worten aufgefasst wird, bin ich künstlerisch an ihrem Potential als klangvolles, expressives und skulpturales Material interessiert. Die Sounds des Atmens und eine Reihe von vokalen Gesten verweben sich zusammen mit anderen abstrakten Sounds zu einer Collage von überlappenden Zyklen und Kollisionen.
Ursprünglich konzipiert wurde 'HearAfter' durch eine Einladung von Final Fling, ein Werk für einen geplanten Tag-der-Toten-Festival in Glasgow zu kreieren. Final Fling ist ein Onlineportal für Lebensende-Planung und fördert eine pragmatische, offene und kreative Einstellung dazu, über unsere Lebens- und Lebensende-Entscheidungen zu sprechen und die Kontrolle darüber zu haben. Anschliessend hat The Gallery of Modern Art in Glasgow die Arbeit unterstützt und HearAfter wurde im Oktober 2013 im runden Raum auf Balkon 2 installiert. Die anfängliche Aufführungszeit von einer Woche wurde anschliessend an die Vernissage auf sechs Wochen verlängert.
Nichola Scrutton
Ich bin eine freiberufliche Kreativpraktikerin in Glasgow, Schottland und arbeite momentan hauptsächlich im Bereich von Sound und Musik. Während ich ein spezielles Interesse an der Arbeit mit dem erweiterten Umfang der menschlichen Stimme und dem Hörerlebnis habe, habe ich einen eklektischen Hintergrund und eine vielfältige kreative Praxis, die sich von Fixed-Medium-Kompositionen bis zu Live-Stimm-Performance und von interdisziplinären Kollaborationen bis zu Bildungs-/Outreach-Projekten erstreckt. Ich promovierte 2009 in elektroakustischer Komposition an der Universität von Glasgow und arbeitete dort zwei Jahre lang als Lehrbeauftragte.