ohrenhoch präsentiert am 8. und 15. Dezember 2013 von Judy Dunaway:
MANUAL EARDRUMS
Interaktive Soundinstallation
14 - 21 Uhr im Keller
THE GLOBE
Live-Audiostream Soundstück (Uraufführung)
18 - 21 Uhr im Schaufensterraum
Judy Dunaway über 'Manual Eardrums' ['Manuelle Trommelfelle'] (2003):
Bei Manual Eardrums geht es darum, Schall mit den Händen zu spüren, anstatt ihn mit den Ohren zu hören (oder zusätzlich dazu). Der Ballon dient als Übermittler von Schall zu den Händen. Der Ballon erlaubt einem, Dinge mit den Händen zu "hören", die man normalerweise nicht mit den Ohren wahrnehmen kann. JedeR BesucherIn erhält vor dem Betreten des Raumes einen aufgeblasenen Ballon, Ohrstöpsel und ein Blatt mit Anweisungen. Sobald man den Raum betreten hat, kann man die konstanten Schallwellen im Raum erforschen, die sich fast unmerklich bewegen und eine sich ständig verändernde Schwingungslandschaft erzeugen.
Nach dem Zweiten Newtonschen Gesetz der Bewegung (F=m·a) braucht es eine Kraft, um ein Objekt zu bewegen. Je schwerer das Objekt, um so grösser die benötigte Kraft. Damit Luft ein Objekt anstossen kann, muss das Objekt leicht sein. Demnach kann der Ballon, ein Leichtgewicht, einfach durch Schallschwingungen angestossen werden. Es ist dasselbe Konzept wie beim menschlichen Trommelfell. Demnach kann das Tragen eines Ballons mit dem Tragen eines grossen Trommelfells verglichen werden.
Judy Dunaway über 'The Globe':
'The Globe' ist eine live gestreamte elektronische Improvisation, die Audiodaten-Komprimierungs-Artefakte [Defekte] manipuliert und auf sie aufmerksam macht. Das Stück wird Live-Performances von verschiedenen Orten auf der ganzen Welt einbeziehen, die via Telephon nach Boston, Massachusetts, U.S.A. (zu J. Dunaway) zugeschaltet werden und in den oberen Galerieraum im 'ohrenhoch' gesendet werden. Dunaway wird sowohl elektronischen Sound in den Mix einkoppeln, als auch das Live-Aufbereiten von ausgewählten PerformerInnen machen.
Live-Sound Beitragende auf jedem Kontinent:
Sam Ashley (Wien, Österreich, Europa) - performt sein Stück "In the Land of the Headhunters"
Jill Burton (Florida, Nordamerika)
Awomadah Fig (Caulfield South, Australien)
Hala Gabr (Kairo, Ägypten, Afrika)
Mohamed Gouda (Al Qalyoubia, Ägypten, Afrika)
Cole Ingraham (Shanghai, China, Asien) ?
Heather Dea Jennings (Natal, Brasilien, Südamerika)
Choi Joonyong (Seoul, Südkorea, Asien)
Kyoko Kitamura (New York City, Nordamerika)
Julie Katch (McMurdo Station, Antarktis)
Ilja Komarov (Zürich, Schweiz, Europa)
Anna Liebzeit (Phillip Island, Australien)
Andrea Pensado (Salem, Massachusetts, Nordamerika)
Das Video, das die Soundinstallation "The Globe" begleitet, wurde kreiert von Judy Dunaway und Antony Flackett.
Judy Dunaway
Seit zwanzig Jahren ist Judy Dunaway hauptsächlich für ihre zahlreichen Arbeiten für Latexballone als Soundleitungen bekannt, darunter freie Improvisationen, elektronische und Multimedia-Arbeiten, Klanginstallationen und Kompositionen. Sie hat diese Arbeiten in ganz Nordamerika und Europa präsentiert, an vielen wichtigen Veranstaltungsorten, an Festivals, in Museen und Galerien. Ihre Discographie beinhaltet CDs auf den Labeln CRI und Innova.
Seit 2005 produziert Dunaway auch internetbasierte Klangkunst. Ihr Stück “What You Cannot Hear,” ein live gestreamtes Werk, das Echtzeit-Signal-Aufbereitung und -Samples benützte, wurde auf der CD veröffentlicht, die dem Leonardo Music Journal No. 22 im November 2012 beigelegt war. Sie hat auch live gestreamte Performances 2012 und 2013 am Networked Music Festival in UK, am Deep Listening Dream Festival und 2011 über WGXC/free103point9 präsentiert.
Judy Dunaway hat in Musikkomposition promoviert an der Stony Brook University und einen M.A. der Wesleyan University (wo sie bei Alvin Lucier studierte) mit Schwerpunkt experimentelle Musikkomposition. Sie ist seit 2005 Gastdozentin am Massachusetts College of Art and Design in Boston.