Zu hören am Sonntag 17. und 24. Oktober 2010, 14 -21 Uhr:
To Know and Not to Know (2005, Deutsche Erstaufführung)
von Noah Creshevsky
Noah Creshevsky über 'To Know and Not to Know':
Creshevskys neueste Kompositionen sind Beispiele von "Hyperrealismus", eine elektroakustische musikalische Sprache, gebildet aus Sounds, die man in unserer gemeinsamen Umgebung findet ("Realismus"), behandelt auf Arten, die irgendwie übertrieben oder exzessiv ("hyper") sind.
Grundlegend für Hyperrealismus ist die Ausweitung der Soundpaletten, aus denen Musik gemacht wird. Entwicklungen in Technologie und Transformationen in sozialen und wirtschaftlichen Realitäten haben es für KomponistInnen möglich gemacht, die Sounds der ganzen Welt in ihre Musik aufzunehmen. Essentiell für das Konzept des Hyperrealismus ist, dass seine Sounds in der Regel natürlichen Ursprungs sind und dass sie genügend unbearbeitet bleiben, so dass ihr Ursprung vom/von der ZuhörerIn als "natürlich" wahrgenommen wird.
Noah Creshevsky,
ausgebildet in Komposition bei Nadia Boulanger in Paris und Luciano Berio an der Juilliard, ist der ehemalige Leiter des Center for Computer Music und emeritierter Professor am Brooklyn College der City University of New York.
Sein musikalisches Vokabular besteht weitgehend aus vertrauten Wortteilen, Songs und instrumentaler Musik, die editiert, aber selten elektronischer Bearbeitung unterworfen werden. Das Resultat ist eine Musik, die die Grenzen von realen und imaginären Gesamteindrücken verwischt durch die Verschmelzung von Gegensätzen: Musik und Geräusch, verständliche und unverständliche stimmliche Quellen, menschliche und übermenschliche stimmliche und instrumentale Kapazitäten.
Noah Creshevsky