Willkommen auf der ohrenhoch Archiv-Website 2008 - 2019!
Mit der Gründung der Hörgalerie 'ohrenhoch, der Geräuschladen' im Jahr 2008 wurde auch diese Website gegründet.
Sie wird ab Juli 2019 nicht mehr erneuert und bleibt als einzigartiges Original-Archiv erhalten.
- Alle Präsentationen, Künstler*innen, Werke in der Hörgalerie seit 2008 sind hier chronologisch dokumentiert (oder im Menu links auf "Sonntage seit 2008" klicken)
- Alle Projekte / Präsentationen der ohrenhoch-Kids seit 2008 sind hier dokumentiert
- Die neue ohrenhoch-Website ist http://www.ohrenhoch.berlin
Die ohrenhoch-Kids präsentieren am Kunstfestival 48 Stunden Neukölln 2019 (Festivalthema Futur III) und an den weiteren fünf ohrenhoch-Sonntagen:
Freitag 14. Juni: 19:00 - 21:00 Uhr
Samstag 15. Juni: 14:00 - 22:00 Uhr
Sonntag 16. Juni: 14:00 - 19:00 Uhr
... und an den ohrenhoch-Sonntagen
Sonntag 23. und 30. Juni, 7., 14., 21. Juli 2019
'ohrenhoch, der Geräuschladen' ist eine Hörgalerie für die Präsentation internationaler Sonic Art und eine Schule für Kinder im Alter von 5-14 Jahren. ohrenhoch liegt im Bezirk Neukölln von Berlin.
In der Hörgalerie wird jeden Sonntag von 14 bis 21 Uhr eine Fixed-Media-Arbeit über eine spezielle klangarchitektonische Lautsprecher-Installation im Loop präsentiert. Ein besonderer Fokus liegt damit auf der Wahrnehmung einer einzelnen Arbeit, in der Anfang und Ende des Stückes aufgehoben werden.
In der ohrenhoch-Schule lernen, forschen und experimentieren die ohrenhoch-Kids. Aus ihren eigenen Ideen realisieren sie mit Geräuschen und Klängen auf Fixed Media und mit Klanginstallationen ihre Projekte. Pädagogischer Ausgangspunkt ist dabei den ohrenhoch-Kids auf gleicher Augenhöhe und als vollwertigen Mitgliedern der Gesellschaft zu begegnen.
Der wahre Sinn des Lebens besteht darin, Augenblicke des ewigen JETZT auszuloten / Die ohrenhoch-Kids gehen rückwärts in die Zukunft / Kreativität braucht Opposition.
„Falls die Welt gerettet werden kann, dann nur durch Rebellen.“
(André Gide)
"In der Zukunft war alles besser" ist eine Produktion der ohrenhoch-Kids mit Knut Remond, ihrem Mentor.
Zu hören am Sonntag 2. und 9. Juni, 28. Juli, 4. August 2019, 14:00 - 21:00 Uhr:
Ein Soundkommentar zum Brexit
von Sylvia Necker
Produziert für die Hörgalerie „ohrenhoch“ Berlin, Juni 2019
Kurator, Lautsprecherinstallation: Knut Remond
Sylvia Necker über ihr Stück 'Empire klangempirisch':
Seit dem Referendum zu einem möglichen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union im Juli 2016 ist Großbritannien in zwei Lager geteilt, die auf lange Sicht erst einmal kaum eine Annäherung finden werden. Während die „Remainer“ auf ein zweites Referendum hoffen, träumen die „Brexiteers" im öffentlichen Diskurs immer lauter hörbar von dem Wiedererstehen eines britischen Empires. Für die Installation „Empire klangempirisch“ spannt Sylvia Necker Klangrouten entlang des alten britischen Empires und knüpft daran aktuelle Kommentare zum Brexit-Prozess, die sie, gerade in England lebend, in Gesprächen, in Zeitungen und Radiosendungen aufschnappt. Dieses Verweben von historischen und gegenwärtigen Klangspuren versteht sie als klangempirische Reflexion des Brexit-Prozesses, an den viele nicht glauben wollten und mit dessen Folgen wir nun alle, ob british or not, ob Empire oder Europa konfrontiert sind.
Die Soundinstallation Neckers besteht aus zwei Zuspielungen, die zwei koloniale Verbindungsrouten symbolisieren: Liverpool-Lagos und London-Delhi. Die geographische Länge der einzelnen Routen wird dabei in Spieldauer umgewandelt. Aus der Luftlinien-Entfernung zwischen Delhi und London von 7.216 km wird eine 7:22 min Soundroute, analog dazu ist die Verbindung Liverpool-Lagos durch eine 5:26 min Soundroute repräsentiert. Die Räume der Hörgalerie „ohrenhoch“ werden nicht nur mit politischen Kommentaren zum Brexit, sondern auch mit Klängen aus den ehemaligen Kolonien Großbritanniens gefüllt. Ergänzt wird dieses Rauschen durch Soundschnipsel, die Sylvia Necker mit E-Gitarre und Synthesizern eingespielt hat. An mehreren Orten im Raum kreuzen sich die Routen und übertönen sich gegenseitig – so wie in der gegenwärtigen Debatte kurz vor und nach dem Brexit Lautstärke und gegenseitiges Übertönen in Großbritannien zum politischen Kampfmittel geworden sind.
Audio Field Report no. 46, soundactivism 25: Interview mit Sylvia Necker von Knut Remond (April 2016). Limitierte Edition Audio-Kassette, 8 Stck. nummeriert. Erhältlich bei 'ohrenhoch, der Geräuschladen' (und zu hören im ohrenhoch-Archivraum auf Kopfhörer).
Sylvia Necker, Klangwerkerin, Ausstellungsmacherin und Historikerin lebt und arbeitet in Nottingham (UK) und Frankfurt/Main (DE). Als Klangwerkerin und Radiomacherin befasst sie sich mit experimenteller Musik und komponiert Hörstücke sowie Soundscapes für Museums- und Theaterräume. Zuletzt realisierte sie eine Komposition für die Inszenierung „Gisela Elsner: Heilig Blut“ (2018, Theater Landungsbrücken Frankfurt am Main) und verschiedene Klanginstallationen: „Weisses Rascheln“ (2017, oqbo Galerie Berlin) und „Muenchen Gollierplatz“ (2016, Ohrenhoch Berlin) sowie den Soundtrack zur Arbeit „Mischlinge“ (2015, Peenemünde und Wewelsburg) des New Yorker Fotografen Marc Babej.
Website Sylvia Necker
Zu hören am Sonntag 5., 12., 19., 26. Mai 2019, 14:00 - 21:00 Uhr:
some listening exercises
(2019, Uraufführung)
von Rilo Chmielorz, Berlin
und Anna Homler, Los Angeles
Kurator, Lautsprecherinstallation: Knut Remond
Rilo Chmielorz über 'do not listen with half an ear":
"Mit halbem Ohr (zu)hören" - was für ein schönes Paradox! Ein halbes Ohr gibt es nicht. Es gibt ein Ohr und es gibt zwei Ohren. Gemeint ist mit diesem sprachlichen Paradox ein unkonzentriertes Hören. Ein unkonzentriertes Hören ist kein Soundaktivismus. Die OHRENHOCH-KIDS sagen zu recht: "HÖREN IST ARBEIT".
Daraus ist die Idee entstanden mehrere Miniaturen zu kreieren als eine Art "Hör-Übung" mit dem Titel:
DO NOT LISTEN WITH HALF AN EAR
Eine ironisch, lakonische Lektion, in der neben Feedbacks und Parasiten aus meiner akustischen Schatzkiste auch analoge Soundquellen im Fokus stehen, aus einer Zeit als die Reproduzierbarkeit von Ton eine neue technische Errungenschaft war - wie z.B. das Transistor-Radio, das einfach die Radiowellen, die überall um uns herumschwirren, einfängt, und ein Grammophon.
Letzteres spielt tatsächlich nur Mono - sozusagen "mit halbem Ohr" (?).
"HÖREN IST ARBEIT" - wir sollten es üben. Gerade in Zeiten von medialer Überflutung und diskursiver Erosion sollten unsere Ohren akustisch gereinigt und das Trommelfell massiert werden. Das erledigen vor allen Dingen die Parasiten und Feedbacks ganz vortrefflich.
Dann habe ich die ersten Klangstücke nach Los Angeles verschickt. Anna Homler hat darauf reagiert:
Spielzeug und Stimme kamen aus L.A. und Anna schrieb:
„In diesem Projekt, in dem es um „sonic exchange“ (Klang-Austausch) geht, habe ich versucht mich mit Rilos Klängen zu unterhalten. Ihre Soundscapes waren sehr besonders und ich wollte mit sehr spezifischen Klängen antworten - Klängen, die sich manchmal komplementär verhalten oder einen Kontrast setzen. Diese Klang-Welt ist für mich sehr einladend und ich hoffe, dass es anderen Ohren auch so geht.“
Und ich frage mich immer noch, ob Anna uns da nicht auch in einer fremden - indigen anmutenden - Sprache das Märchen vom Hasen erzählt, der sich weigerte seine Ohren zu spitzen ….
Es gibt keinen Anfang und kein Ende. Der Prozess geht weiter - genauso wie Soundaktivismus. Ein ewiger Loop auf Ohrenhöhe.
(Text: Rilo Chmielorz)
Dank an die Ohrenhoch-Kids Benjamin und Aila!
Rilo Chmielorz
ist eine Multi-Media-Künstlerin in Berlin. Sie arbeitet auf dem Gebiet von Radiokunst, Klangkunst-Kompositionen, Radio-Features und Radio-Theater sowie des Schreibens.
2002 erhielt sie den Produktions-Preis des WDR, Studio Akustische Kunst im Deutschen Klangkunstpreis. Öffentliche und private Sammlungen beinhalten ihre Werke. Sie hat unzählige Einzelausstellungen, Konzerte/Performances und Klanginstallationen in Galerien, Museen und an internationalen Musik- und Klangkunst-Festivals in Europa, Mexiko, Kuba und Hongkong präsentiert.
Anna Homler und Rilo Chmielorz haben zusammen bei verschiedenen Anlässen 2000 in Köln und 2002 in Joachim Zöpfs „WERFT“ performt.
Anna Homler
ist eine Vokal-, visuelle und Performance-Künstlerin in Los Angeles. Sie hat ihre Werke an Orten rund um die Welt performt und ausgestellt. Mit einer sowohl altertümlichen wie auch postmodernen Sensibilität singt Homler in einer improvisierten melodischen Sprache. Ihre Arbeit erforscht alternative Kommunikationsmittel und die Poetik gewöhnlicher Dinge. Sie erzeugt Wahrnehmungs-Interventionen, indem sie Sprache als Musik benützt und Objekte als Instrumente.
Website Anna Homler
Zu hören am Sonntag 21. und 28. April 2019, 14:00 - 21:00 Uhr:
(2013)
von Maggi Payne
Kurator, Lautsprecherinstallation: Knut Remond
Maggi Payne über 'Black Ice':
Dieses Werk ist eine Erforschung von Raum und Zeit, und speziell von Tiefe und Höhe. Schichten verlagern sich häufig, wie es am Anfang aufgezeigt wird, wo Geknister so präsent ist––fast als würde es von dem/der Zuhörenden ausgehen. Die Unterlage liefert eine distanzierte Atmosphäre, fast eine Nebelwolke, die sich auf den Zuhörenden zu, durch ihn hindurch und hinter ihm bewegt, indem sie durch das Knistern hindurchgeht, dessen molekulare Struktur verändert und es zu feinem Nebel macht, als es langsam zurückweicht.
Alle Sounds sind mit dem Moog IIIP generiert. Viele sind roh; einige wurden zusätzlich "equalized", um eine zusätzliche dynamische Qualität in das Werk zu bringen. Es wurde mit einem Pro Tools DAW zusammengesetzt.
Mitte Dezember 2013 hatte ich einen überwältigenden Drang in das Moog IIIP Studio am Mills College zu entfliehen, um ein paar Mußestunden mit dem Generieren von Sounds zu verbringen und sie auf Sound-Laufwerke zu überspielen. Es ist für mich faszinierend nur schon wie flexibel dieses Instrument ist.
Wie mit jedem ausgezeichneten Instrument bleibt es grundlegend dasselbe, aber die Herangehensweise verändert das Instrument beträchtlich im Laufe der Zeit. Seine offene Architektur erlaubt über die Jahrzehnte seit es erstmals gebaut wurde, ganz unterschiedliche ästhetische und technische Herangehensweisen an das Instrument.
Audio Field Report no. 27 (Februar 2015):
Interview mit Maggi Payne von Knut Remond. Limitierte Auflage Audio-Kassette, 8 Stück nummeriert. Erhältlich bei 'ohrenhoch, der Geräuschladen' (und zu hören auf Kopfhörer im ohrenhoch-Archiv).
Maggi Payne
In ihren Werken erbaut/formt Maggi Payne den akustischen Raum so dass die Sounds eine geometrische Gestalt bilden, sich dann neu orientieren, zu ganz anderer Gestalt zusammenziehen oder ausdehnen, zu einem winzigen Punkt schrumpfen, sich dann wieder ausdehnen, um wieder eine "Welt" zu formen. Manchmal koexistieren mehrere Räume. Es gibt immer "Raumwahrnehmung", eine Atmosphäre in diesen akustischen Konstrukten. Die Sounds werden choreographiert als wären sie Tänzer in dreidimensionalem Raum, ohne dass Wände, Decken oder Fussböden sie einengen.
Ihre elektroakustischen Werke verkörpern oft visuelle Elemente, die sie mit Bildern von der Natur bis zu Abstraktem erzeugt. Sie hat Musik für Tanz, Theater und Video komponiert, darunter die Musik für Jordon Belsons Video 'Bardo'. Sie hat viele Jahre mit dem Videokünstler Ed Tannenbaum in seinen 'Technological Feets'-Performances gearbeitet.
Ihre Werke wurden in Amerika, Europa, Japan, Hong Kong und Australasien präsentiert. Sie erhielt Kompositionspreise und ein Stipendium für Interdisziplinäre Kunst von der Nationalen Stiftung für die Künste, Video Stipendien von der Mellon Stiftung und von dem ' Western States Regional Media Arts Fellowships Program', und erhielt fünf Ehrenauszeichnungen von Bourges und eine von Prix Ars Electronica.
Werke erschienen auf Aguirre, The Label, Innova, Starkland, Lovely Music, Root Strata, Music and Arts, Centaur, Ubuibi, MMC, New World (CRI), Digital Narcis, Frog Peak, Asphodel, and/OAR, Capstone, und Mills College Labels. Ausschnitte aus ihren Videowerken sind auf Vimeo verfügbar.
Website Maggi Payne
Zu hören am Sonntag 24. und 31. März, 7. und 14. April 2019, 14:00 - 21:00 Uhr:
(2018)
von Annabel Frearson
Annabel Frearson liest "Sic", ein paragrammisches Wiederschreiben von "Mein Kampf" durch globale Micro-Worker, als eine Kritik des heutigen Faschismus. Ein Paragramm ist ein sprachliches Spiel, das die Buchstaben existierender Wörter und Sätze neu ordnet.
Dadurch beabsichtigt "Sic", Hitlers Text zu untergraben, indem es ihn abweichend wiedergibt, und die darin enthaltene Sprache zu befreien, indem Geschichte ganz wörtlich umgeschrieben wird. "Sic" verordnet materielle textuelle Gewalt durch absolute Auflösung des ursprünglichen Narrativs und Regurgitation als heterologische Masse bestehend aus Anagrammen, disjunktiven Sounds und unaussprechlichen Vermischungen von lettristischen Teilen, indem das Antisemitische als Antisemantisch wiedergegeben wird. Die Lesungen werden in einer Vielfalt von Kontexten aufgenommen, um die befreite Sprache wieder mit der materiellen Welt zu verwickeln.
Audio Field Report no. 11 (Juni 2014):
Interview mit Annabel Frearson von Knut Remond. Limitierte Auflage Audio-Kassette, 8 Stück nummeriert. Erhältlich bei 'ohrenhoch, der Geräuschladen' (und zu hören auf Kopfhörer im ohrenhoch-Archiv).
Annabel Frearson
Meine künstlerische Vorgehensweise ist interdisziplinär, mit Fokus auf erweitertes, konzeptuelles Kunstschreiben. Ich arbeite mit historisch bedeutsamen kulturellen Gegenständen wie zum Beispiel Texten und Filmen, durch die ich gegenwärtige theoretische und sozio-politische Belange erforsche.
Kürzliche Veröffentlichungen sind unter anderem:
- "Sic": Im Auftrag von der International Literature Showcase (ILS), mitgefördert von British Council, Writers Centre Norwich und Arts Council England, bestehend aus einem paragrammischen nochmaligen Schreiben von "Mein Kampf" (Hitler 1925) durch globale Mikro-Jobber*innen über online Gig-Economy-Plattformen zur Erforschung des heutigen Faschismus.
- "Affectation Correspondence", Tombstone Press, 2017: Ein Science-Fiction-Werk, das ausschliesslich mit Worten aus "Frankenstein" (Shelley, 1831) geschrieben wurde.
Ausstellungen und Projekte wurden gezeigt bei: Camden Arts Centre, LUX/ICA Biennial of Moving Images, V&A Museum, Whitechapel Gallery, IMT Gallery, xero, kline & coma, London; Arnolfini, Bristol; Ikon Gallery, Birmingham; Haifa Museum of Art, Israel; ohrenhoch, Berlin; Shiraz Artist House, Iran; Golden Thread, Belfast; und Sheppard Fine Arts Gallery, Reno, USA.
Ich studierte moderne Sprachen an der Bristol University und Kunstwissenschaft am Central St Martin's (UAL) und an der Slade School, UCL. Im Jahr 2014 schloss ich ein PhD ab in Kunstpraxis bei Goldsmiths, University of London.
Ich lehre Kunst und Critical Studies am Imperial College London, am Goldsmiths College; an der Kingston University und bei Sotheby’s Institute of Art.
Website Annabel Frearson
ohrenhoch präsentiert am Sonntag 24. Februar, 3., 10., 17. März 2019, durchgehend 14 - 21 Uhr:
es brummelt, ruckt, zuckt und schwelgt..
künstlich oder echt?
(2019, Uraufführung)
von Bernadette Johnson
Kurator, Lautsprecherinstallationen: Knut Remond
‚Test Tube‘ ist bereits das dritte neue Werk für ‚ohrenhoch‘ von der Klangkünstlerin Bernadette Johnson (2013: „Bespielte Landschaften, Take A: Beethoven am Berg“; 2016: „Je suis in the Kitchen“)
Bernadette Johnson über 'Test Tube':
Die Entwicklung von Systemen und Geräten, welche menschliche Gefühle erkennen, interpretieren und simulieren können, geht voran (Affective Computing). Dieser Prozess wirft Fragen auf: Wo sind die Grenzen zwischen künstlich und echt? Was passiert mit undefinierbaren Stimmungen?
In „Test Tube“ wird die Vermessung der Gefühle thematisiert.
Klänge und Geräusche aus unserm Alltag, welche Stimmungen zeichnen, prägen und manipulieren, werden verschachtelt, auseinandergenommen oder zu Geräuschknäueln verdichtet. Gesprochene Worte schildern eine mögliche Bedeutung.
Fiktive Szenarien und undefinierbare Stimmungen entstehen und verschwinden wieder. Es brummelt, ruckt, zuckt und schwelgt.
In diesem Zusammen- und Gegenspiel von fragmentierten Stimmungen werden in den Räumen des Ohrenhoch Grenzen zwischen künstlich und echt befragt und variiert.
Audio Field Report no. 58 / Soundaktivismus 37: Interview mit Bernadette Johnson von Knut Remond. Limitierte Auflage Audio-Kassette, 8 Stück nummeriert. Erhältlich bei 'ohrenhoch, der Geräuschladen' (und zu hören auf Kopfhörer im ohrenhoch-Archivraum).
Die Schweizer Klangkünstlerin Bernadette Johnson lebt in Basel und ist Autorin von akustischen Gedichten und Hörstücken für Radio und andere Räume.
Für ihre Klangarbeiten wurde sie mehrmals ausgezeichnet unter anderem von Phonurgia Nova und erhielt 2007 den Karl Sczuka Förderpreis.
Auch in ihren audiovisuellen Arbeiten führt B.J.in Bereiche ausserhalb einer Semantik. Auditive Wahrnehmung wird beobachtet, hinterfragt und „gestört“. Es geht ihr um das Aufspüren von parallelen und versteckten Erfahrungsräumen.
Zu hören am Sonntag 27. Januar 2019, 14 - 21 Uhr:
von Knut Remond
für Christa meine Mutter
(27. Dezember 1931 - 22. Januar 2019)
www.ohrenhoch.org
Soundgallery: ohrenhoch-Sonntage
13. und 20. Januar, 3., 10., 17. Februar 2019, 14 - 21 Uhr:
2 Arbeiten von Martyna Poznańska
(2018) Video
(2018) Steine, Messingplatte, Wandler, Elektronik
Martyna Poznańska über 'next of skin' [6:18 min.]:
'Next of Skin’ (2018) ist eine Fortführung der Arbeit "My Body Is The Forest, The Forest Is My Body" (2017). Sie konzeptualisiert die Beziehung zwischen dem menschlichen Körper und dem Körper der Natur, indem sie beide als einen Organismus behandelt.
In diesem Video möchte Martyna ein Wald werden, ihren Körper der natürlichen Umgebung zurückgeben, wo er hingehört. Sie legt sich nieder und hüllt sich allmählich in welches organische Material auch immer ihr Körper auf seinem Weg antrifft.
Sie fühlt, dass sie durch diese sehr physische und intime Erfahrung, ihren Körper in die Umwelt hinein zu geben, ihn aus einer näheren und reineren Perspektive wahrnehmen kann.
Es ist ein fortlaufendes Projekt, in dem Martyna neue Formen von Verbindungen mit der Umgebung sucht, indem sie ihren eigenen Körper benützt und ihn verschiedenartigen strukturellen Intimitäten öffnet.
Martyna Poznańska über 'Unheard Life of Stones':
ist eine Klangskulptur und eine künstliche Umgebung mit der Absicht, Bewegung innerhalb scheinbar unbeweglicher und fester Materie, wofür üblicherweise ein Stein gehalten wird, zu erzeugen. Da der Vorgang der Versteinerung und verschiedene Übergangsphasen von Steinen meistens über unsere eigene Lebensspanne hinausgehen, sind sie geheimnisvoll und nicht wahrnehmbar. Wir können einen Stein, der noch kein Stein ist, nur vermuten oder einen bereits bestehenden Stein beobachten. Das Stück reflektiert fortlaufende Prozesse, die ohne unser Wissen und Mitwirken in der Natur passieren aufgrund unserer flüchtigen Existenz.
Die von tiefen Frequenzen angeregten Steine offenbaren in übertriebener Weise den atomaren Austausch zwischen ihren Körpern, die nun in einem unheimlichen und erzwungenen Tanz verflochten sind.
Audio Field Report no.22:
Interview mit Martyna Poznańska von Knut Remond, künstl. Leiter und Kurator ohrenhoch. Dezember 2015. Limitierte Auflage MC Kassette, 8 Stück nummeriert. Über Kopfhörer zu hören im ohrenhoch-Archivraum.
Martyna Poznańska ist eine disziplinübergreifende Künstlerin, die mit verschiedenen Medien quer durch die Disziplinen arbeitet, indem sie Verbindungen zwischen dem nicht greifbaren Medium 'Sound' und fester Materie aufbaut. Dazu gehört die Praxis des Zuhörens und Field Recording, die Arbeit mit verschiedenen visuellen Werkzeugen wie Zeichnen, Video, Mixed Media, Fundobjekte und Schreiben tangierend.
Sie hat international ausgestellt und performt u.a. in der Akademie der Künste, Berlin, Deutsche Oper Berlin, Aperto Raum Berlin. Zusätzlich hat sie mit berühmten Künstlern wie Hans Peter Kuhn (Übergang, Martin-Gropius-Bau Museum, Berlin, 2017), und Peter Cusack gearbeitet. 2013 erhielt sie ein Stipendium des Polnischen Kulturministeriums.
Martyna hat ein master’s degree in Spanischer Sprache und Literatur von der Jagiellonian Universität in Krakau, Polen, 2010. Sie studierte Sound Art an der University of the Arts, London (LCC/UAL). 2016 she erhielt sie ein MA in Sound Studies an der Universität der Künste Berlin (UdK).
Martyna lebt und arbeitet in Berlin.
Website Martyna Poznańska
Seit Anfang 2015 liegt 'ohrenhoch, der Geräuschladen' das Thema SOUNDAKTIVISMUS zugrunde.
Soundaktivismus 2015 / 2016 / 2017: Texte von Isabella Zamboni & Knut Remond
Soundaktivismus 2018 / 2019: Text von Elisabeth R Hager & Knut Remond
2015
- 4. und 11. Januar 2015: "Salt-Sculpting", Klanginstallation von Martyna Poznanska
- 18. und 25. Januar 2015: "Meine-Welt-Musik – 2. Symphonie" Op.148/2013 von Dieter Kaufmann
- 1. und 8. Februar 2015: "Syria..as my mother speaks" Soundinstallation von Christine Gedeon mit dem Klangkünstler Bent Bøgedal Christoffersen.
- 15. und 22. Februar 2015: "outcry" für die Lautsprecher-Installation 'Bassbox' von Knut Remond
- 1. und 8. März 2015: "MOSKWA - (M)eine (O)hnmacht (S)endet (K)alte (W)ärme (A)us", von Elisabeth Schimana
- 15. und 22. März 2015: "Black Ice" von Maggi Payne
- 29. März und 5. April: "Labor in the Territory of Hawaii, 1939" - Installation für einen einzelnen Gast, von Ludwig Abraham
- 12. und 19. April: "Breathe Between the Lines / Atmen Zwischen Linien" - für Eric Garner, von Christopher DeLaurenti
- 26. April und 3. Mai: "Island" (dt.: Insel) von Dean Rosenthal
- 10. und 17. Mai: "La rosa incarnata del suono" von Giuseppe Iacono
- 24. Mai: "defeat" - audiodrama or psychosonic? - von Knut Remond
- 31. Mai und 7. Juni: "If music be the food of love" - Video-Installation von Maximilian Marcoll
- 14. und 21. Juni: "pájaro suelto" Klanginstallation von Rubén D'Hers
- 26., 27. und 28. Juni und 5. Juli: "unerhört" von den ohrenhoch-Kids
- 12. und 19. Juli: "AGNES, TINA, LION & MATHIS" von Alois Späth
- 26. Juli und 2. August: Verlängerung "AGNES, TINA, LION & MATHIS" von Alois Späth
- 9. und 16. August: "This Is For You (ohrenhoch, Berlin)" von Tina M Pearson
- 23. und 30. August: "Submerged: Silent Service" von Louise K Wilson
- 6. und 13. September: "Why is why of no stranger" von Stelios Manousakis
- 20. und 27. September: "Democracy isn't just a Tweet away" von Shelly Knotts
- 4. und 11. Oktober, zum 25. Jubiläum der Deutschen Einheit: "Bring on the Magic of Coca Cola" für Tonband, von Knut Remond
- 18. und 25. Oktober: "Melbourne Calls" von Viv Corringham
- 1. und 8. November: "aus den Papierwerken 1" von Volkmar Klien (Österreich)
- 15. November: "unlimited" von Knut Remond (Deutschland)
- 22. und 29. November: "Kynische Fragmente" von Prune Bécheau (Frankreich)
- 6. und 13. Dezember: "Preparations for an Imaginary Conflict" von Cathy Lane (UK)
- 20. und 27. Dezember: "Sprachgerüste, Sprachgelüste" von Laura Mello (Deutschland, Österreich)
2016
- 3. und 10. Januar: "Ornaments II" von Ricardo Arias (Kolumbien)
- 17. und 24. Januar: "practice" von Yan Jun (China)
- 31. Januar und 7. Februar: Stück ohne Titel von Patrik Lechner (Österreich)
- 14. und 21. Februar: "Thinking of you (fragments)" von Gaël Segalen (Frankreich)
- 28. Februar und 6. März: "smash cars, and LOVE" von Knut Remond (Deutschland)
- 13. und 20. März: "Tinnitus Studies" von Hui Ye (China, Österreich)
- 27 März und 3. April: "El Pozo" von Cecilia Castro (Argentinien)
- 10. und 17. April: "The kitchen sessions: 4AM" von Sol Andersson (Schweden)
- 24. April und 1. Mai: "MÜNCHEN GOLLIERPLATZ" von Sylvia Necker (Deutschland)
- 8. und 15. Mai: "RHO" von Anna Stereopoulou (Griechenland)
- 22. und 29. Mai: "pars stridens" & "sublocation" von Daniel Lercher (Österreich)
- 5., 12. und 19. Juni: "Scorched Earth" (ohrenhoch remix 2016) von Lauren Sarah Hayes (Schottland)
- Am Kunstfestival 48 Stunden Neukölln, 24.-26. Juni und an den ohrenhoch-Sonntagen 3. und 10. Juli: "ACTIVE COLORIZE" von den ohrenhoch-Kids und Knut Remond
- 17. und 24. Juli: "cozy new gastfeindlichkeit" von Julia Mihály (Deutschland)
- 31. Juli und 7. August: "Kindernacht" von Gisela Frick Hassenberg (Chile)
- 14. und 21. August: "You Will Understand It, When You Come Alone" von Eric Dickson (USA, Berlin)
- 28. August und 4. September: "This Is For You (ohrenhoch, Berlin)" von Tina M Pearson (Kanada)
- 11. und 18. September: "Dead or Ice Cream" von Knut Remond (Deutschland)
- 25. September und 2. Oktober: "The Throats of Trees" von Stephanie Loveless (Kanada)
- 9. und 16. Oktober: "acoustic turntable ©" von Andreas Trobollowitsch (Österreich)
- 23. und 30. Oktober: "Fehlberliner U-Wirr" von Jaap Blonk (Holland)
- 6. und 13. November: "Thinking of you (fragments)" von Gaël Segalen (Frankreich)
- 20. und 27. November: "Dry/Friction" von Khaled Kaddal (Ägypten)
- 4. und 11. Dezember: "Je suis in the kitchen" von Bernadette Johnson (Schweiz)
- 18. und 25. Dezember: "Vote on Voting" von Yan Jun (China) & Mattin (Spanien)
2017
- 1. Januar: Offene Tür ohrenhoch-Archiv + Informationstag
- 8., 15., 22. und 29. Januar: "FUKUSHIMA 2011-2017" von Tetsuo Furudate und Tsutomu Otsuka (Japan)
- 5. und 12. Februar: "Salton Sublime" von Roxanne Varzi (USA)
- 19. und 26. Februar: "TRASH MUSIC" von Lucie Vítkovà (Tschechien)
- 5. und 12. März: "untitled #337" von Francisco López (Spanien)
- 19. und 26. März: "Ich Weiss Nicht (I Don't Know)" / "Deduction (Deduktion)" von Albert Raven (Niederlande, Berlin)
- 2. April: Offene Tür ohrenhoch-Archiv + Informationstag (Spezial: Audio Field Reports Nrn. 1-60)
- 9., 16., 23. und 30. April: FROZENTONES von Knut Remond (Deutschland)
- 7. und 14. Mai: "Schluchten" von Elisabeth Schimana (Österreich)
- 21. und 28. Mai, 4. und 11. Juni: "Distillation for Ohrenhoch (Spring 2017)" von Hans Grusel (USA)
- 18. Juni: "Schattenleben-Soundflyer-Loop" von Knut Remond, mit den ohrenhoch_Rumori-Kids (Deutschland)
- Am Kunstfestival 48 Stunden Neukölln, 23. - 25. Juni und an den ohrenhoch-Sonntagen 2. und 9. Juli: "SCHATTENLEBEN", ein Projekt von den ohrenhoch_Rumori-Kids; Konzept und Leitung: Knut Remond
- 16. und 23. Juli: "The Flux" von M4T & Kerta von Kubin (Italien, Frankreich)
- 30. Juli, 6. und 13. August: "The Antigone Project: After Sophocles (2013" von Gio Janiashvili (Georgien, USA)
- 20. und 27. August, 3. und 10. September: "Temporal Feed" / "Gitmo List" von Liam Slevin (Irland)
- 17. und 24. September: "To Heal a Broken Heart" von Gisela Frick - Hassenberg (Chile)
- 1. und 8. Oktober: "The Greatest Thing You'll Ever Learn" von Gisela Frick - Hassenberg (Chile)
- 15. Oktober: Offene Tür ohrenhoch-Archiv + Informationstag
- 22. und 29. Oktober, 5. und 12. November: "A Social Harmony" von Ben Glas (USA)
- 19. und 26. November, 3. und 10. Dezember: "State of Dread" von Stefan Gec, Andrew Stones, Louise K Wilson
- 17., 24., 31. Dezember: "uma's position" Gemeinschaftskomposition von Kornelia Bruggmann (Schweiz) und Knut Remond (Deutschland, Schweiz)
2018
- 7. Januar: "uma's position" Gemeinschaftskomposition von Kornelia Bruggmann (Schweiz) und Knut Remond (Deutschland, Schweiz)
- 14., 21., 28. Januar und 4. Februar: "SYN" von Anna Stereopoulou (Griechenland)
- 11., 18., 25. Februar und 4. März: "SIC" von Annabel Frearson (England)
- 11., 18., 25. März und 1. April: "Weites Land - Episode 2 Waldrauschen" von Elisabeth Schimana (Österreich)
- 8., 15., 22., 29. April: "Absorb" von Tina Pearson (Kanada)
- 6., 13., 20., 27. Mai: "Nowhere Close" von Gaël Segalen (Frankreich)
- 3., 10., 17. Juni: "Am I Here?" von Cathy Lane (UK)
- Am Kunstfestival 48 Stunden Neukölln 22.-24. Juni und an den ohrenhoch-Sonntagen 1., 8., 15. Juli: "ECHTUNECHT" von den ohrenhoch_Rumori-Kids und Knut Remond (Deutschland)
- 22. und 29. Juli, 5. und 12. August: "Once Upon a Time..." von Hildegard Westerkamp (Kanada)
- 19. und 26. August, 2. und 9. September: "ROMA" von Cecilia Castro (Argentinien)
- 16., 23., 30. September und 7. Oktober: "2kampf" von Kornelia Bruggmann, (Stimme) und Knut Remond (Komposition). Text aus 'ernst macht ernst', Episode 80, von Balthasar Kübler
- 14., 21., 28. Oktober und 4. November: "May you find" von Hans Kämmerer (Klangkunst) und Charis Nass (Text und Stimme) (Deutschland)
- 11., 18., 25. November und 2. Dezember: "the black kite" von Knut Remond (Deutschland, Schweiz)
- 9., 16., 23., 30. Dezember 2018, 6. Januar 2019: "TAGE" von Neo Hülcker und Elsabeth R. Hager (Deutschland, Österreich)
2019
- 13. und 20. Januar, 3., 10., 17. Februar: "Next of Skin", "Unheard Life of Stones" von Martyna Poznanska (Polen, Deutschland)
- 27. Januar: "the black kite" für Christa, von Knut Remond (Schweiz, Deutschland)
- 24. Februar, 3., 10., 17. März: "Test Tube" von Bernadette Johnson
- 24. und 31. März, 7. und 14. April: "SIC" von Annabel Frearson (England)
- 21. und 28. April: "Black Ice" von Maggi Payne (USA)
- 5., 12., 19., 26. Mai: "do not listen with half an ear" von Rilo Chmielorz (Berlin) und Anna Homler (Los Angeles)
- 2. und 9. Juni, 28. Juli und 4. August: "Empire klangempirisch" von Sylvia Necker (Großbritannien, Deutschland)
- Am Kunstfestival 48 Stunden Neukölln 14. - 16. Juni und an den ohrenhoch-Sonntagen 23. und 30. Juni, 7., 14., 21. Juli: "In der Zukunft war alles besser" von den ohrenhoch-Kids und Knut Remond (Deutschland)
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